Kinder und Jugendliche in der Welt der Medien
Elterninformationen zum Thema Medienkompetenz bei Kindern von 9 – 12 Jahren
Wussten Sie, dass…
- Kinder im Schnitt ab einem Alter von acht Jahren regelmäßig online sind?
- 25 % der Kinder und 88 % der Jugendlichen ein Smartphone besitzen?
- Jugendliche etwa 3 Stunden am Tag online sind?
- 38 % der Kinder täglich länger als 60 Minuten am Computer sitzen?
- moderne Medien bei Kindern mittlerweile eine zentrale Rolle spielen?
Quelle: Kim-Studie / JIM-Studie 2014
Chatten
Risiken und Gefahen
- Beleidigungen
- Bedrohungen
- Ungewünschte Konfrontation mit Pornografie und Gewalt
- Unerwünschte Kontaktaufnahme durch fremde Personen
- Cybermobbing
- Teils krankhafter Wunsch nach Anerkennung und Aufmerksamkeit
- Jugendschutzproblematik bei Videos und Bildern (Youtube)
Sicherheit im Umgang
- Kinder begleiten – über Gefahren sprechen
- Prüfung der Datenschutzregeln
- Betreiben eines Familien-Accounts
- Vorsicht beim Hochladen von Bildern und Videos (Recht am eigenen Bild)
- Aktivierung von Jugendschutzprogrammen
- Gemeinsame Regulierung der Freunde-/Kontaktlisten
- Eigene Profilangaben möglichst anonym halten (weniger ist mehr)
Das Internet
Nutzungsverhalten
- 98 % der Kinder haben die Möglichkeit, zuhause das Internet zu nutzen.
- 80 % der 10 – 11-jährigen haben das Internet bereits genutzt.
- Sie sind dabei im Schnitt täglich 42 Minuten im Netz
Dabei geht es um:
- Suche nach Informationen
- Filme und Videos
- Soziale Netzwerke
- Kommunikation
- Musik hören
Quelle: Kim-Studie 2014
Gefahren
- 54 % der Kinder stoßen auf pornografische Inhalte
- 11 % bekommen gewaltverherrlichende Inhalte zu sehen
- Viele haben Kontakt mit Angst machenden Inhalten wie Horror- und Gruselvideos
- Unangenehme Kontaktversuche durch fremde Personen (7 – 10 %)
- Schwierigkeiten durch leichtfertige Preisgabe persönlicher Daten
- Leichtfertig vorgenommene Downloads, Abos oder Onlinegeschäfte
- Möglichkeit der Manipulation bis hin zur Radikalisierung
Quelle: Kim-Studie 2014
Sicherheitsvorkehrungen
- Technische Sicherungen vornehmen durch Einrichtung von Sicherheitsprogrammen für Kinder und Jugendliche (siehe www.klicksafe.de).
- Schutz für mobile Geräte wie Smartphones und Tablets einrichten (Jugendschutz-App).
- Geräte dort aufstellen, wo keine unbeobachteten Zugriffsmöglichkeiten für die Kinder bestehen.
- Daten- und Urheberschutz gewährleisten, indem die Eltern mit den Kindern Datenschutzmaßnahmen gemeinsam vornehmen.
- Checkliste für gute Kinderseiten: www.schau-hin.info
- Kindersuchmaschinen („Blinde Kuh“ oder „fragFINN“)
Handys und Smartphones
Die besondere Wirkmacht moderner Medien:
- Kinder und Jugendliche sind am Anfang ihrer Entwicklung und demzufolge durch Medien beeinflussbarer als Erwachsene.
- Bei Kindern und Jugendlichen gehen Neugierde und Leichtsinn vor Vorsicht.
- Der Konsum kritischer Inhalte (Darstellungen von Gewalt, Pornografie usw.) geht oft einher mit fehlender elterlicher Begleitung und Kontrolle.
- Minderjährige können durch die Nutzung der Medien in ihrer positiven Entwicklung gefördert oder beeinträchtigt werden.
Vorteile:
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Nachteile:
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- Lernen und Wissenserwerb
- Flexible Zugänge zu Informationen
- Auseinandersetzung mit der eigenen Identität
- Soziale Bindungen aufbauen und pflegen
- Förderung der Kreativität
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- Exzessive Nutzung (kritischer Konsum und Sucht)
- Daten- und Identitätsmissbrauch
- Cybermobbing
- Kontakt mit gewaltverherrlichenden Inhalten
- Zugang zu pornografischen Inhalten
- Gefahr von Einflussnahme und Manipulation aufgrund der jugendlichen Unerfahrenheit
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Wussten Sie, dass…
- etwa 83 % der 12 – 13-Jährigen ein Handy, 2/3 davon ein Smartphone besitzen?
- im Vordergrund Telefonieren und Versenden von Nachrichten stehen?
- Mädchen das Smartphone eher für soziale Kontakte z. B. WhatsApp nutzen?
- Jungs eine höhere Affinität zu Spielen aufweisen, z. B. AngryBirds, Tetris, Minecraft?
Gefahren
- Ständige Ablenkung durch verschiedene Funktionen des Gerätes
- ständiger Zugriff auf das Internet möglich
- Kostenfallen
- Intensiverer Austausch jugendgefährdender Inhalte
- „Selfies“, die dann ins Netz gestellt werden
- 16 % der Kinder und Jugendlichen haben bereits Nacktfotos von sich verschickt
- Cybermobbing
Tipps im Umgang
- Kinder sollten erst mit 11 – 12 Jahren ein Smartphone erhalten (auch an die Strahlung des Gerätes denken).
- Aktivieren Sie Sicherheitseinstellungen (JugendschutzApp).
- Zeigen Sie stets Interesse an den Medien und bieten Sie sich als Ansprechpartner an.
- Seien Sie Vorbild!
- Grundsätzlich gilt: Die Daten anderer nicht weitergeben, die eigenen Daten wirkungsvoll schützen.
- Legen Sie klare Umgangsregeln fest und bestehen auf deren Beachtung.
Games
Wussten Sie, dass…
- 1/3 der Jungen täglich, 2/3 mehrmals pro Woche spielen? (Strategiespiele, Denk- und Lernspiele, Gesellschaftsspiele, Kampfspiele)
- Knapp die Hälfte der Kinder angibt, mehr als eine Stunde täglich zu spielen?
- 50 % der Jungen sich bereits über eine Altersbeschränkung hinweggesetzt hat?
Gefahren
- Kostenfallen bei Online-Spielen
- Suchtgefahr, der Zeitfaktor ist entscheidend
- Kinder könnten mit angsteinflößenden Inhalten in Berührung kommen
- Vernachlässigung anderer Aufgaben und Pflichten
- Beeinträchtigung der Konzentrations- und Merkfähigkeit
- Beeinflussung des Schlafverhaltens
Tipps zum Umgang
- Informieren Sie sich über die Inhalte von Spielen ( www.spieleratgeber-nrw.de ).
- Begleiten Sie Ihre Kinder beim Entdecken der Spiele.
- Legen Sie Nutzungszeiten, z. B. max. 1 Stunde/Tag oder Zeitbudget von 9 Stunden/Woche (incl. Fernsehen) fest.
- Bieten Sie auch alternative Freizeitgestaltung an.
- Achten Sie auf rechtliche Altersbeschränkungen.
Kritische Fragen zum Schluss:
- Wie gehen Sie damit um, wenn während des Abendessens das Handy klingelt?
- Läuft der Fernseher zeitgleich mit anderen Freizeitaktivitäten?
- Steht der Computer sinnvoll im Kinderzimmer?
- Sind mobile Endgeräte oder der PC ständig auf Empfang?
- Wie gehen Sie selbst mit den eigenen Daten um?
- Spiele sollten möglichst „kostenfrei“ sein.